Die erste Rennteilnahme – wie geht´s?

Am vergangen Wochenende beim 1. Lauf zu unserem Sommer Cup hatten wir mit Luis wieder einen Teilnehmer, der sein erstes Rennen bestritten hat. Wie bei fast jedem Hobby gibt es auch beim RC Car Fahren einen Wettbewerbsgedanken. Immer nur zu trainieren, aber keine Rennen zu fahren, ist den meisten Fahrern nicht spannend genug.
Die Hürde, sich zu seinem ersten Rennen anzumelden und teilzunehmen fühlt sich im Vorfeld groß an, ist tatsächlich aber sehr überschaubar. Hier wollen wir etwas näher beleuchten, was zu einer erfolgreichen ersten Rennteilnahme notwendig ist.

Die Auswahl einer Klasse

Bei allen Rennserien, so auch bei unserem Sommer Cup, gibt es verschiedene Klassen, die an einem Renntag gefahren werden. Die Klassen dienen zum einen dazu, das Chaos auf der Rennstrecke klein zu halten, unterschiedliche Fahrzeug- und Antriebsvarianten abzugrenzen und den Teilnehmern einen Rahmen zu bieten, was erlaubt und was verboten ist. In der schnellen Klassen Tourenwagen Modified kann beispielsweise an Regler und Motor fast alles verwendet werden. Direkt in diese Klasse einzusteigen sei jedoch niemandem empfohlen.

In den langsameren Klassen, die für Einsteiger meist besser geeignet sind, sind die Komponenten Regler und Motor oft vom Reglement her vorgeschrieben. Dies dient der Chancengleichheit und gleichzeitig der Kostenreduktion. „Wie, aber ich muss doch dann extra Material dafür kaufen?“ wird man jetzt denken. Ja, muss man, allerdings kann man sich sicher sein, direkt den richtigen Regler und vor allem Motor gekauft zu haben. Wird beispielsweise in einer Klasse nach EFRA Motorenliste gefahren, sind rund 30 Motoren erlaubt. Hier entsteht Kauf- und Testaufwand um für die jeweilige Strecke den besten Motor zu finden. Ist ein Motor vorgeschrieben entfällt dieser Kostenfaktor.

Weiterhin ist relevant, ob in der ausgesuchten Klasse auch ein oder mehrere bestimmte Chassis vorgeschrieben sind.  Der erste Schritt besteht also darin, das Reglement genau zu studieren, und herauszufinden, welche Klassen welches Material erfordern und was man gerne fahren möchte. Bereits vorhandenes Material kann bei der Überlegung durchaus eine Rolle spielen.

Training für ein Rennen

Hat man sich eine Klasse ausgesucht, das Reglement studiert und sein Fahrzeug entsprechend aufgebaut, geht es darum, in dieser Konfiguration Erfahrung zu sammeln. Kein schneller Fahrer war von Beginn an schnell. Wie bei vielem kommt auch beim RC Car Fahren die Konstanz und Schnelligkeit durch regelmäßiges Training. Das Fahrzeugsetup ist dabei nicht zu vernachlässigen. Ein einfach zu fahrendes Fahrzeug ist über eine Renndistanz von meist 7-10 Minuten schneller, als ein Fahrzeug, mit dem der Fahrer kämpfen muss um auf der Strecke zu bleiben. Hier stehen die erfahreneren Fahrer gerne mit Tipps und Tricks zur Seite – einfach fragen und darauf ansprechen!

Beim Training macht es Sinn, sich auf keinen Fall nur auf die schnellste Runde zu fokussieren. Die Durchschnittsrundenzeit über einen Lauf ist wesentlich aussagekräftiger. Fährt man im Rennen zwar die schnellste Runde, steht aber dafür drei Mal in einem Finale in der Wiese wird das Endergebnis schlechter sein als wenn man etwas langsamer ist, dafür aber konstant und ohne Abflug zu Ende fährt.

Nennung für das erste Rennen

Damit der Veranstalter planen kann, ist es bei allen Rennen üblich, sich im Vorfeld anzumelden, also zu „nennen“. Das geschieht bei uns über unsere Online Nennung unter www.rcmsc.de/nennung
Andere Rennserien verwenden gerne myrcm oder eigene Webseiten zur Nennung. Hier werden dann die persönlichen Daten angegeben, die gewünschte Klasse ausgewählt und die Transpondernummer angegeben. Transponder-Was?

Die Zeitmessung beim Rennen

Waren es früher Helfer, die an der Strecke saßen und Strichlisten führten, wird die Rundenzeitmessung seit langem über ein Transpondersystem bewerkstelligt. Ein Transponder ist eine kleine Elektronikkomponente, die über den Empfänger mit Strom versorgt wird und kontinuierlich ein Signal aussendet. Dieses Signal wird von einer Messschleife in der Strecke erfasst und beim Überfahren selbiger dem jeweiligen Fahrzeug zugeordnet. So ist eine Erfassung der Rundenzeiten und Positionen in einem Rennen und beim Training möglich. Somit braucht jeder Rennteilnehmer einen Transponder. Oft besteht die Möglichkeit, diesen beim Veranstalter gegen eine kleine Gebühr zu leihen. Mittel- und langfristig macht es aber Sinn, in den sauren Apfel zu beißen und sich selbst einen anzuschaffen. Ein Mylaps RC4 Transponder ist hier das Produkt der Wahl. Günstiger geht zwar auch, jedoch besteht dann die Gefahr, dass der günstigere Transponder nicht bei allen Strecken funktioniert.

Ablauf am Renntag

In der Ausschreibung zu den Rennen ist meist eine Uhrzeit genannt, ab wann die Strecke am Renntag geöffnet ist. Bei unserem Sommer Cup ist das ab 8:30 Uhr der Fall. Es macht Sinn, pünktlich zu sein, um seine Akkus zu laden, den Platz im Fahrerlager einzurichten und sich auf das Rennen vorzubereiten. Bei der Fahrerbesprechung erklärt dann der Rennleiter den Ablauf und weist auf alle Besonderheiten hin. Zeitplan und Gruppeneinteilung hängen dann meist auch schon aus und man kann schauen, in welcher Gruppe man fährt und zu welcher Uhrzeit die Läufe stattfinden. Zwischen den einzelnen Läufen ist meistens eine Stunde Zeit, sodass man seine Akkus auf jeden Fall bis zum nächsten Lauf wieder aufladen kann.

Bei den meisten Rennen, so auch bei uns, wird zwischen Vorläufen zur Qualifikation und Finalläufen unterschieden. Die Vorläufe dienen dazu, die Startpositionen für die Finale zu ermitteln. In den Vorläufen wird mit Einzelstart gefahren. Der Zeitnehmer bzw. die Software ruft jeden Fahrer einzeln auf. Erst dann fährt dieser los. Auch die Laufzeit beginnt für jeden Fahrer erst beim erstmaligen Überfahren der Zeitschleife. So fährt jeder gegen die eigene Uhr und nicht um direkte Positionen auf der Strecke. In den Vorläufen sind Positionskämpfe für alle Beteiligten äußert kontraproduktiv, da sie beide Zeit kosten und so das Laufergebnis verschlechtern.
Abhängig von der Anzahl gefahrener Vorläufe zählt entweder der beste Vorlauf oder (bei größeren Rennen) mehrere Vorläufe für die Ermittlung der Startpositionen.
Ist der eigene Lauf vorbei wird das Fahrzeug von der Strecke genommen und zur Technischen Abnahme gebracht. Dort wird kontrolliert, ob das Fahrzeug dem Reglement der Klasse entspricht und somit legal ist. Der Fahrer nimmt währenddessen seinen Streckenposten für die nachfolgende Gruppe ein. Dies wird der Rennleiter bei der Fahrerbesprechung auch erläutern.

Steht das Vorlaufergebnis fest, ergibt sich die Startposition für die Finalläufe aus diesem. Ergebnisse werden bei allen Rennen an einem Schwarzen Brett für alle einsehbar ausgehängt. Hier kann man sich immer über die eigene und die Leistung anderer informieren.

Bei den Finalläufen erfolgt der Start zusammen auf ein Signal hin. Meist zählt ein Countdown von 10 bis 4 Sekunden herunter, ist dann still und dann ertönt eine Hupe. Auf dieses Startsignal hin wird aus der Startaufstellung heraus losgefahren. Ein Frühstart führt zur Startwiederholung und zieht eine Strafe nach sich und ist insofern auf jeden Fall zu vermeiden.

Bei meist 3 gefahrenen Finalläufen zählen die besten zwei für das Gesamtergebnis. Ein Ausfall bzw. schlechtes Ergebnis in einem Finale wirkt sich dabei also nicht negativ auf das Gesamtergebnis aus.

Wie bei allem gilt auch hier, wenn Fragen entstehen direkt irgendjemanden fragen! In der Regel hilft einem jeder weiter, sei es bei Fragen zum Ablauf, technischen Problemen oder allem anderen.

Fazit

Die erste Rennteilnahme ist eine machbare Sache, vor der man zwar Respekt haben kann, aber keine Angst zu haben braucht. Wir freuen uns auf jedes neue Gesicht, das den Weg zu uns findet und die Starterzahlen vergrößert, denn auch hier gilt – zusammen macht´s am meisten Spaß!

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